weiblich

Und jetzt?
Jetzt geht das ganze Spiel von vorne los.

Nur, dass ich jetzt nicht mehr das große Bestätigungsgefühl von ihm verlange.
Ich genieße einfach die Zeit die wir miteinander verbringen.
Und trotzdem möchte ich irgendwie Gewissheit.
Ich weiß zwar, dass ich die einzige bin, ich weiß auch, dass er mich mag, dass er seine Zeit auch gern mit mir verbringt, und trotzdem fehlt mir was.

Ich denke mir immer, es muss etwas zwischen uns sein, denn wieso sollte er sich sonst, nach dem was passiert ist, wieder auf mich einlassen?

Wieso fängt das Spiel wieder an?
Und kann das Spiel jemals zu meinen "Gunsten" ausgehen?

Ach...so viele Fragen und keine Anwort.

Es kam natürlich anders.
Er schaffte es in nur 2 Sekunden mich wieder zu gewinnen. Ein Blick und es war zu spät.
Wir gingen also eine Runde, er lud mich auf ein Eis ein, und wir lagen vorm Theater in der Sonne.
Ein Kaffee bei ihm zu Hause, und dann hab ich gewußt, dass ich gehen musste, sonst wäre es zu spät, sonst würde ich etwas machen das ich bereuen würde.

Wir trafen uns seit dem öfters, zum Skaten, oder zum Kaffee.
Immer diese Spannung zwischen uns, immer blöde Sprüche um herauszufinden was zwischen uns war.

Bis wir eines Tages nach München fuhren um zu shoppen. Wir hatten einen wunderschönen Tag in München. Wieder bei ihm zuhause tranken wir noch einen Kaffee und sahen ein wenig fern, bis ich bei ihm auf der Couch einschlief.
Ich wachte auf als er mich ins Bett trug, er nahm mich einfach auf den Arm und trug mich ins Bett.
Was dann passiert ist, könnt ihr euch selber denken.

Ich ging also damals, mit dem Gedanken, ich finde einen Besseren, einer der mir das geben kann was ich suche, im Hinterkopf.
Ich fand dann auch gleich ein paar, (ca 12) mit denen ich mich traf, mit den einen rein zum Kaffeetratsch, mit den anderen um Dinge zu tun, die ich nicht nennen möchte.

Aber keiner schaffte es, keiner hatte das was ich suchte, egal wie sehr ich es versuchte, keiner gab mir ein Gefühl, keiner schaffte es meine Gedanken zu kontrollieren, keiner war interessant genug.
Und als ich endlich mal zufrieden war mit meiner Situation, mich einfach auf mich konzentrierte, zufrieden war mit dem Alleinsein, anfing an mir zu arbeiten, anfing bewußt zu leben, nicht zu suchen, passierte es.
Ich und D. hatten weiterhin Kontakt gehalten, auf eine Oberflächliche Art und Weise, aber wir schrieben uns ab und zu im MSN.
Am Ostermontag war mir fad, alle Freundinnen waren ausgeflogen und das Wetter war so fein, dass ich zwar was machen wollte, aber nicht allein.
Ich saß vorm Computer und quatsche mit ihm ein wenig dahin, bis er meinte, wenn ich Lust hätte könnten wir ja zusammen spazieren gehen.
Ich dachte mir eine gute Gelegenheit um mir zu beweisen, dass er mir nichts mehr anhaben konnte, ich mich von ihm gelöst hatte, ich mich von ihm befreit hatte.

Und so ging das dann wenige Wochen gut, bis ich in meiner Naivität Sicherheit wollte, Bestätigung oder einfach nur das Gefühl die einzige bei ihm zu sein, denn eigentlich hatten wir nie darüber gesprochen.
Wir trafen uns zwar mehrmals die Woche, aber irgendwas fehlte mir.
Ich wollte ....keine Ahnung was ich wollte?!
Ich war unsicher, hatte Angst einfach austauschbar zu sein, denn immerhin kannte ich ihn übers Internet, keine gemeinsamen Bekannten die mir gute Ratschläge geben konnten, und er war ja auch weiterhin auf "unserer" Single-Seite angemeldet!

Irgendwann konnte ich nicht mehr und schrieb ihm eine Mail, wollte von ihm Sicherheit, eine Bestätigung, irgendwas, das mich wissen ließ, dass ich ein Stück von seinem Leben geworden bin, dass ich nicht einfach austauschbar war.
Ich verlangte etwas von ihm, das er mir nicht geben konnte.
Er war seit Jahren allein, hatte viel Arbeit und kam mit seiner Situation, an die er sich mit Sicherheit erst durch viel Arbeit gewöhnt hat, zurecht.
Er war Single mit Leib und Seele, aber nicht einer von denen die jedes Wochenende auf Pirsch gehen, nicht einer der den Frauen nachruft, nicht einer der mit jeder die sich anbietet ins Bett springt.
Nein er war einer von denen, die sich in Arbeit versenkten, einer der zufrieden war mit dem Alleinsein, einer der sich daran gewöhnt hatte, einer der es genoss allein daheim zu sein.

Und ich wollte ihn aus dieser, durch viel Arbeit aufegbauten Welt einfach rausreißen.
Ich wollte, dass er mich aufnimmt, sich auf mich einläßt, mich in seine "Käseglocke" lässt.
Das war wohl zu viel verlangt.
Er meldete sich dann 3 Tage nicht mehr.
Woah war ich sauer, ich brannte richtig, konnte mich auf nicht anderes mehr konzentrieren.
Bis ich mich mit ihm auf einen Kaffee in seinerm Büro traf.
Er erklärte mir, dass er mich gern hätte, die Zeit mit mir genießen würde, aber nicht bereit wäre für eine richtige Beziehung.
Ich hatte mir schon überlegt was ich in welchem Fall amchen würde, und so sagte ich ihm:"Ich habe also 2 Möglichkeiten: entweder ich finde mich damit ab, und wir machen weiter so wie gehabt, oder ich gehe!"

Tja....ich bin gegangen.

Eigentlich hätt ich euch so viel zu erzählen, aber ich möchte eigentlich nur von einem schreiben.

Es war mein erstes Internet-Singleseiten Date.
Huch war ich blöd und naiv! Im Nachhinein betrachtet kann ich nur von Glück reden, dass er so nett ist wie er ist, denn ich habe mich damals überreden lassen zu ihm nach Hause zu kommen, auf ein Glas Wein.

Er war mein Erster, der bei dem ich mir noch nichts dabei gedacht habe, mein erstes "Blinddate", mein erstes Internetbekanntschaftstreffen.

Ich hätte damals auch an einen Perversen geraten können, oder an einen Psychopaten, aber ich hatte wohl Glück!

Ich wußte natürlich schon aus seinem Profil, dass er um einiges älter ist als ich (fast 17 Jahre), und als ich dann das erste Mal sah, dachte ich nur:"Oje, ist der alt!"

Aber ich bin ein Mensch von Höflichkeit und ich schau mir alles bis zum Schluss an, also hab ich, anstatt die Flucht zu ergreifen, meinen ganzen Mut zusammengenommen und hab mich in seine Wohnung getraut!

Der Abend war wunderbar, er war witzig und unterhlatsam, hatte das gewisse Etwas, etwas was mich kitzelte, und so passierte es eben, dass wir in dieser Nacht (ich konnte ja nicht mehr heimfahren, weil ich irgendwann, um meine Hemmungen zu verlieren ein wenig zu viel vom guten Wein gekostet hatte) miteinander schliefen.
Am Morgen danach war alles sehr gemütlich, kein Stress, keine Fragen, keine bösen Blicke.
Er hatte Frühstück geholt als ich aufwachte, aber ich habe mich dann auch bald verabschiedet.

Später an diesem Tag schrieb ich ihm eine SMS (was würden wir in solchen Situationen ohne SMS machen?) mit den Woren:" Gibts davon auch eine Vortsetzung?"

Tja.....am selben Wochenende schlief ich gleich wieder bei ihm.